Monat: Mai 2023

  • 31.05.2023

    Wie weit würdest du gehen?

    Als ich darüber nachdachte, die Frage „Wo wohnst du“ zu posten, um eine Karte zu erstellen, wie weit wir die Schönheit Lapplands schon auf der Welt verbreitet haben, wurde mir klar, dass meine Frage so viel tiefer geht als geplant.

    Meine Idee war zu fragen, wo ihr seid, wie weit es zu uns ist und ob ihr euch vorstellen könnt, diesen Schritt zu gehen – falls nicht bereits geschehen. Und dann einen Freund zu markieren, der noch weiter von uns entfernt wohnt und die gleiche Frage stellen.

    Aber dann begannen meine Gedanken meine eigene Antwort zu reflektieren. Natürlich nicht die Antwort, wie weit ich gehen würde, um uns zu besuchen, sondern um meine Träume wahr werden zu lassen. Ihr wisst ja, unser Slogan lautet „Wenn Träume wahr werden“.

    Als ich beschloss, meinen Job als Anwältin zu kündigen, um nach Skandinavien zu ziehen und mit Schlittenhunden zu arbeiten, sagten alle, dass dies eine so schwierige und mutige Entscheidung sei. Und ich dachte immer, dass das nicht mutig, sondern nur logisch ist. Ich folgte meinem Herzen. Aber jetzt – 9 Jahre später – wird mir langsam klar, dass es möglicherweise schwieriger war, als ich dachte. War es mutig?

    Erstellt ihr vor einer schwierigen Entscheidung Plus- und Minuslisten? Das habe ich noch nie gemacht. Und ich hatte es in diesem Fall auch nicht geplant, aber da mir so viele Leute dazu geraten haben, habe ich es zum ersten und letzten Mal getan. Das Besondere an dieser Art von Liste ist, dass es natürlich mehr oder weniger wichtige Punkte gibt. Es ist also nicht nur die Anzahl Plus und Minus zu berücksichtigen, sondern auch die Gewichtung jedes einzelnen Punktes. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht erinnern, was auf der Liste stand, aber ich weiß definitiv, dass es viel mehr Minus als Plus war. Einige Beispiele: ich kündige einen Job, der sehr gut bezahlt ist, der sicher ist, in dem ich gut/erfolgreich bin, einen guten Ruf habe; ich verlassen meine Familie und meinen Partner; ich verlasse meine Freunde; ich verlasse meine gemütliche Wohnung; ich gebe meine Hobbys wie Sport und Schwimmen auf (Wandern zählt nicht, weil ich es immer noch mache); ich gebe ein sicheres Leben auf. Und die positive Seite? Ich erinnere mich nur an eines: ich lebe meinen Traum. Natürlich kann man das aufteilen, um mehr Punkte zu haben: viele Hunde, schöne Natur, echter Winter, Arbeit im Freien, authentischer Lebensstil, … Aber mal ehrlich, überwiegt das alle Minuspunkte? Bei mir war es so. Die Liste war nichts wert, denn die Entscheidung war schon gefällt, von meinem Herzen ❤️

    In diesem Moment war es also tatsächlich keine mutige Entscheidung. Für mich war es einfach, für meine Familie, meinen Partner, meine Freunde und Kollegen vielleicht schwieriger.

    Und jetzt, 9 Jahre später?

    Sind meine Träume wahr geworden? Ehrlich gesagt ist das vielleicht die schwierigste Frage.

    Ja, seit fast drei Jahren haben wir ein eigenes Haus, wir haben einen eigenen kleinen Kennel aufgebaut, wir haben eine Firma gegründet und machen Touren mit Gästen. Wir haben wunderbare Hunde, nette und hilfsbereite Nachbarn, wunderschöne Natur um uns herum, viel Schnee im Winter, Nordlichter und Mitternachtssonne, wilde Tiere, Beeren, … eine endlose Liste. Natürlich verbringen wir Zeit mit Trainings und Touren, von denen viele Erinnerungen fürs Leben schaffen.

    Aber? Jede Medaille hat zwei Seiten. Wir haben beide neben dem Leben und der Arbeit mit den Hunden noch einen weiteren Job, um Futter und Ausrüstung für sie zu finanzieren. Und mit dieser Arbeit verbringen wir viel zu viel Zeit. Wir sind weit weg von unseren Familien und haben die meisten von ihnen seit mindestens dreieinhalb Jahren nicht mehr gesehen. Zu vielen Freunden aus früheren Zeiten haben wir keinen oder nicht mehr viel Kontakt, wir leben jetzt einfach in einer anderen Welt. Wir arbeiten 24/7, -natürlich brauchen wir auch Schlaf, daher ist es etwas weniger, aber wenn ihr die Work-Life-Balance in einer großen Anwaltskanzlei kritisiert, solltet ihr besser nicht auf uns schauen. Wir können nicht zusammen in den Urlaub fahren. Wir haben absolut keine Sicherheit. Wir überlegen ständig, ob wir uns dieses Business, dieses Leben zu führen, wirklich leisten können und vielleicht ist das der Punkt, mit dem ich am meisten zu kämpfen habe: die Frage, ob das alles Sinn macht, ob es das alles wert ist. Würde ich zurückwechseln, wenn ich könnte? Es wäre so viel einfacher, einen sicheren Arbeitsplatz, ein sicheres Einkommen und ein sicheres Leben zu haben. Aber wisst ihr was? Es würde etwas fehlen. Es ist schwer, dafür Worte zu finden: Es ist eine Art Freiheit, eine Art Ruhe, wenn man mit seinen Hunden unterwegs ist, Stille um einen herum, endloser Schnee, einfach die Schönheit der Natur.

    Vielleicht ist das die Antwort. Natürlich ist nicht immer alles wie im Paradies, aber es ist unser Paradies und was wir daraus machen.

    Zurück zur Frage des Mutes. Ich denke, ich habe die Antwort gefunden. Es war nicht mutig, dieses Abenteuer zu beginnen; aber es ist mutig zu bleiben und dafür zu kämpfen, dass meine Träume jeden Tag ein bisschen wahrer werden.

    Und ich freue mich, wenn ich dieses Gefühl unseren Gästen vermitteln kann. Wir lassen sie an unserem Leben mit unseren bezaubernden Hunden teilhaben und zeigen ihnen die Schönheit Schwedisch-Lapplands. Lasst eure Träume von einzigartigen Ferien wahr werden.

    Was ist mit dir? Wie weit würdest du gehen?

  • 31.05.2023

    How Far Would You Go?

    While I was thinking of posting the question where you live to create a map how far around the world we have spread the beauty of Lappland already I realized that my question is so much deeper than planned. 

    My idea was to ask where you are, how far it is to visit us and if you can imagine to take this step – if not already done. And then to tag a friend who lives even longer away from us asking the same question. 

    But then my thoughts started to reflect my own answer. Of course, not the answer how far I would go for visiting us, but for letting my dreams come true. You know, our slogan is ”when dreams come true”. 

    When I decided to quit my job as a lawyer to move to Scandinavia and work with sleddogs everyone was saying that this is such a tough and brave decision. And I was always thinking that it’s not brave, it’s just logical. I followed my heart. But now – 9 years later – I slowly start to realize that it might have been harder than I thought. Was it brave?

    Do you make plus and minus lists before a tough decision? I have never done this before. And I hadn’t planned to do it in this case either but since so many people gave me the advice to do I did it for the first and last time. The special thing with this kind of list is, that – of course – there are points more or less important. So it’s not only the amount of plus and the amount of minus to take into account but also the weight of every point. Honestly, I don’t remember what was on the list but I definitely know that it was much more minus than plus. Some examples: you quit a job that is very good paid, that is safe, that you are good/successful, you have a great reputation; you leave your family and partner; you leave your friends; you leave your cozy apartment; you give up your hobbies like sports and swimming (hiking doesn’t count because I still do it); you give up a safe life. And the plus side? I remember only one thing: you live your dream. Of course, you can split this to have more points: plenty of dogs, beautiful nature, real winter, work outdoors, authentic lifestyle, … But honestly, does this prevail all the minus points? For me it did. The list was worth nothing because the decision was already made, from my heart ❤️ 

    So, indeed, in that moment it was not a brave decision. It was easy for me, maybe more difficult for my family, partner, friends and colleagues. 

    And now, 9 years later?

    Have my dreams come true? Honestly, that’s maybe the most difficult question. 

    Yes, since almost three years we have our own house, we have built up our own little kennel, we have established a company and do tours with guests. We have wonderful dogs, nice and helpful neighbors, beautiful nature around us, a lot of snow in winter, northern lights and midnight sun, wildlife, berries, … an endless list. Of course, we spend time on training and tours, many of them creating memories for a lifetime. 

    But? Every medal has two sides. We both do jobs beside our life and work with the dogs to finance food and equipment for them, we spend by far too much time for that work. We are far away from our families, haven’t seen most of them for minimum three and a half years. Many friends from former times we have no or not much contact anymore, we just live in another world now. We work like 24/7, of course, also we need sleep so it’s a bit less than this, but if you criticize work-life-balance in a big law firm than you should not look at us. We cannot go on holiday together. We have absolutely no security. We are calculating all the time if we really can effort to have this business, this life and maybe that’s the point I struggle the most: the question if all this makes sense, if it’s worth all this. Would I change back if I could? It would be so much easier to have a safe job, a safe income, a safe life. But do you know? Something would be missing. It’s hard to find words for that: it’s kind of freedom, kind of piece, when you are out with your dogs, silence around you, endless snow, just the beauty of nature. 

    So, maybe that’s the answer. Of course, it’s not always everything like in paradise, but it’s our paradise and what we make out of it. 

    Back to the question of courage. I think, I have found the answer. It was not brave to go, to start this adventure; but it is brave to stay, to fight for your dreams to become a bit more true every day. 

    And I am happy whenever I can transport this feeling to our guests. Letting them take part in our life with our adorable dogs, showing them the beauty of Swedish Lapland. Let their dreams of unique holidays come true. 

    What about you? How far would you go?